Museum des Krieges im Mittelalter

Im 12. Jahrhundert schützte sich der Kämpfer mit einem Kettenhemd und einer Almofar (oder Kettenhaube). Mit der Weiterentwicklung der Waffen wurden nach und nach geschmiedete Eisenplatten an den Kettenhemden befestigt, um diese zu verstärken und so einige lebenswichtige Körperteile zu schützen.

Datum: um 1535
Herkunft: Deutschland
Merkmale: Eisenrüstung, verziert mit vertikalen Bändern, die durch reliefartige Kanten voneinander getrennt sind, abwechselnd verbunden oder mit Blattwerk und Cherubim graviert, die tanzen und Musikinstrumente spielen.
Inv.-Nr.: ARM-2019-008

Ende des 14. Jahrhunderts werden die mit Metallplatten bedeckten Kettenhemden zunehmend durch Rüstungsteile ersetzt. Gleichzeitig ersetzt der Helm mit Visier den großen Helm. Im 15. Jahrhundert verbreitet sich die Verwendung von weißer Rüstung (d. h. durch Polieren gebleicht). Vollständig gelenkig und an den Ritter angepasst, schützt sie ihn von Kopf bis Fuß. Ihre Verwendung dauert bis Mitte des 17. Jahrhunderts an. Seitdem spiegelt der Körperschutz eher persönliche ästhetische Vorlieben wider.

Datum: 1425-1450
Gewicht: 0,94 kg
Länge: 0,96 m
Merkmale: runder Knauf mit rautenförmiger Erhebung, mit Leder überzogener Holzgriff und zum Schwertblatt hin gebogene Parierstange (oder Parierstange) in Rautenform.
Inv.-Nr.: BLA-2019-009

Das Schwert, Symbol für Macht und Gerechtigkeit, ist die Waffe schlechthin der Ritter. Aber auch Soldaten, Kapläne und Zivilisten verfügen darüber. Es ist zum Stechen und Schneiden konzipiert und dient sowohl als Kampf- als auch als Jagdwaffe. Seine Handhabung erfordert eine technische Ausbildung durch einen Waffenmeister. Sein Design entwickelt sich während des gesamten Mittelalters ständig weiter.

Datum: 1530-1550
Gewicht: 0,21 kg
Länge: 29 cm
Herkunft: germanischer Raum
Merkmale: Griff aus vergoldeter Bronze, glockenförmiger Knauf, kurze Parierstange (oder Parier) in Form einer Muschelschale, geriffelte Parierstange und Klinge mit Parierstange.
Inv.-Nr.: BLA-2019-004

Der Dolch ist eine zivile und militärische Waffe, die am Gürtel getragen wird. Aufgrund seiner Größe lässt er sich leicht verstecken und wird daher häufig für Überraschungsangriffe eingesetzt. Bogenschützen verwenden ihn, um dem bereits zu Boden gegangenen Feind den Gnadenstoß zu versetzen. Die Bezeichnung der Dolche variiert je nach Form ihrer Parierstange: Scheibenförmig, nierenförmig (auch „hodenförmig” genannt) oder mit Parierstange (oder Arriaz), wie das hier ausgestellte Exemplar, dessen Griff elegant gefertigt und sorgfältig bearbeitet wurde.

Datum: 15. Jahrhundert
Herkunft: Schweiz
Gewicht: 2,290 kg
Inv.-Nr.: HAS-2019-005

Mit ihrem als „bec de corbin” bezeichneten Spitzkopf und ihrem kronenförmigen Brustschild mit vier sternförmigen Zacken ist diese Axt eine mächtige und durchschlagskräftige Schlagwaffe. Der lange Dolch, der den Stiel verlängert, ermöglicht zudem Stiche. Die für den Nahkampf konzipierte Streitaxt diente dazu, jegliche Bewegung des Gegners zu verhindern, da sie die Gelenke seiner Rüstung blockierte.

Datum: 16. Jahrhundert
Herkunft: Italien
Länge: 2,33 m
Merkmale: Degen mit viereckigem Querschnitt und modernem Schaft.
Inv.-Nr.: HAS-2019-013

Stangenwaffen sind typisch für die Infanterie. Ihre Klingen (oder Kriegsköpfe) haben verschiedene Formen und sind an einem Holzschaft unterschiedlicher Länge befestigt. Mit diesen Waffen können Soldaten Pferden die Sehnen durchtrennen, zwischen die Panzerplatten eindringen und Reiter zu Fall bringen und verletzen. Ihr Name variiert je nach Form: Hellebarde, Guja oder Archa, Kriegssichel oder, wie im Fall des hier ausgestellten Stücks, Bisarma.

Datum: 16.-17. Jahrhundert
Gewicht: 3,92 kg
Herkunft: Deutschland
Merkmale: Metallbogen und Holzlafette, oben mit Knochen überzogen, an den Seiten mit kreisförmigen Knochenintarsien verziert. Der Metallcranequín ist mit einer Schlaufe an der Lafette befestigt.
Inv.-Nr.: ARB-2019-002

Die Armbrust ist eine leistungsstarke, geräuscharme und präzise Waffe. Sie wird sowohl als Kriegs- als auch als Jagdwaffe eingesetzt. Im Mittelalter war sie weit verbreitet, und die Büchsenmacher versuchten ständig, sie zu verbessern. Das hier gezeigte Exemplar ist mit einem Cranequin ausgestattet, einem Spannsystem aus Zahnrad und Zahnstange, das am Gürtel getragen wurde. Der Cranequin, auch Cric genannt, ist eine Art Hebel, dessen Funktion darin besteht, den Bogen zu spannen. Er ermöglichte es auch Reitern, Armbrüste zu benutzen.